Ha Long / Lan Ha Bucht
Ich schreibe diese Zeilen während wir auf unseren Anschlussbus nach Phong Nha warten und ich mir das Wetter von Vorgestern zurück wünsche da wir hier im Dauerregen leicht frieren.
Wir starteten unsere zweitägige Tour im nicht ganz so überlaufenen Süden der Ha Long Bucht. Es ging gemeinsam mit der Gruppe die nur den Tagesausflug gebucht hatte durch das schwimmende Fischerdorf hinaus.
Die Landschaft dort ist wirklich atemberaubend. Grundsätzlich ähnlich wie z.B. das Karstgebirge am Thakhek Loop aber eben im Meer versunken. Für die Einheimischen sind die ganzen Inseln praktisch nicht zu gebrauchen außer um die Muscheln die daran wachsen zu ernten. Entsprechend wichtig ist die Fischerei: ob das mit einer schwimmenden Fischfarm ist, mit kleinen Nussschalen oder mitunter großen Fischkuttern.
Am ersten Vormittag hieß es dann ab in die Kajaks. Wir paddelten um und durch die Inseln. Ein paar Spezialisten in unserer Gruppe schafften es zu kentern oder ihr Kajak fast zu versenken. Das hielt zumindest den großen Rest der Gruppe auf und wir konnten eine nur durch einen kleinen Tunnel zu erreichende Lagune eine Zeitlang fast für uns alleine genießen.
Danach gab es ein gutes Mittagessen am Boot und wir fuhren eine große Schleife durch das Gebiet um das Panorma zu genießen. Am Nachmittag kamen wir dann zum nächsten Ort an dem wir die Kajaks verwendeten. Zuerst nur um zum nächsten Strand zu paddeln.
Dort angekommen führte man uns durch kleine Tunnel kriechend durch die Insel auf die andere Seite. Die restliche Zeit konnten wir selbst ein wenig herum paddeln. Vroni und ich paddelten zur gegenüberliegenden Insel zu einem einsamen Strand.
Als wir dort in die Nähe kamen schreckten wir ein paar faustgroße Krabben auf die schnell den Strand hinauf liefen um sich dort in den zerklüfteten Felsen zu verstecken.
Bei der Umrundung einer Insel kamen wir auch in den Bereich der zum offenen Meer hin nicht mehr durch andere Inseln geschützt war und wir spürten sofort den deutlich größeren Wellengang.
Am Abend wechselten wir dann bei einem schwimmenden Restaurant das Boot. Neben uns hatte noch ein anderer Österreicher die Zweitagestour gebucht. Nach einem schönen Sonnenuntergang und dem Abendessen setzten wir uns im Dunkeln wieder in die Kajaks.
Alleine die Stimmung in der Nacht, ohne den Lärm der ganzen herumfahrenden Schiffe und mit dem prächtigen Sternenhimmel über uns, wäre schon ein Erlebnis gewesen. Es gibt dort aber im Wasser Plankton das fluoresziert wenn man es stört! Das bedeutet, dass das Wasser bei jedem Paddelschlag, bei jedem mal Hand hineintauchen oder sogar die Bugwelle des Kajaks in einem kühlen leichten Blau leuchtet. Am ehesten ist es mit dem starken Funkenflug eines Lagerfeuers vergleichbar. Da man es am besten im ganz Dunkeln sieht haben wir uns gar nicht die Mühe gmacht es zu fotografieren.
Dieses Youtube Video gibt einen guten Eindruck, auch wenn es bei uns nicht ganz so hell leuchtete.
Nach der Nacht auf dem Boot und dem Frühstück mussten wir unsere ursprünglichen Pläne noch einmal Kajaken zu gehen ändern. Das Wetter war deutlich schlechter und der Wellengang am geplanten Ort zu stark.
So fuhren wir an eine Anlegestelle auf der andere Seite der Insel Cat Ba von der man in ein abgeschiedenes Tal gelangt in der ein 200 bis 300 Einwohnerdorf liegt. Mit Fahrrädern ging es ein paar Minuten lang von der Anlegestelle bis ins Dorf. Von dort ging es dann zu Fuß weiter in den Dschungel zu einem alten weitläufigen Anwesen. Leider etwas herunter gekommen aber wenn man das wieder renoviert kann es echt sehr schön werden.
Weiter ging es durch den Dschungel. Wir pflückten auf dem Weg kleine Pomelos die circa die größe einer Orange hatten und kletterten durch zerklüftete Höhlen, die während des Vietnamkrieges auch als Schutz vor den Bombardements verwendet wurden. Auch kletterten wir an Lianen aus den Höhlen herab.
Diesen Ausflug beendeten wir an dem Bach in dem Dorf in dem sich Unmengen an Knabberfischen tummeln.
Nach einem ausgiebigen Mittagessen am Boot ging es zum letzten Punkt der Tour: Monkey Island. Dies ist eine der wenigen Inseln die nicht nur aus steilen Klippen besteht sondern tatsächlich einen großen Strand hat und ein, zwei Ressorts. Man kann dort gut auf einen Gipfel klettern und so eine tolle Aussicht über die ganzen umliegenden Inseln bekommen.
Natürlich gab es auch die namensgebenden Affen vor denen wir gewarnt wurden da sie auf der Suche nach Futter gerne Taschen stehlen.
Nach all dem Erlebten und Gesehenen ging es dann zurück in die Stadt Cat Ba.